1989: Der Rothenbaum auf dem Weg in die Zukunft

Mitten aus dem Hamburger Grün leuchtet dem Besucher eine strahlend weiße Tennisarena entgegen: Plätze für 10.000 begeisterte Tennisfans, ein modernes Pressezentrum, ein Players-Center mit allem Komfort und Büroräume für den Deutschen Tennis Bund, der im September 1989 seinen Sitz in die Hansestadt verlegt. Der Rothenbaum wird damit das unbestrittene deutsche Tennis-Mekka und die Hamburger danken es: 102.000 Zuschauer besuchen 1989 die Anlage an der Hallerstraße. Ein neuer Rekord!

1987 und 1989 erobert mit Ivan Lendl auch ein echter Perfektionist mit seinen Siegen die Hansestadt. Der Tscheche stand von 1983-1988 insgesamt 270 Wochen an der Spitze der ATP-Weltrangliste. Nach acht Grand-Slam-Titeln in Paris, New York und Melbourne blieb als einziger unerfüllter Traum der Triumph in Wimbledon. Lendl stellte nach 13 erfolglosen Anläufen beim berühmtesten Turnier der Welt fest: „Gras ist eben doch für Kühe da“. Der Hamburger Sand aber war sein Element. Hier beherrschte Lendl seine Gegner mit druckvollem Grundlinienspiel nach Belieben und konnte das Turnier gleich zwei Mal überlegen für sich entscheiden.

Viel Aufsehen erregte 1994 in Hamburg ein junger Ukrainer. Unbekümmert und respektlos wirbelte er das prominent besetzte Teilnehmerfeld durcheinander und eroberte das Herz des Rothenbaum-Publikums bei seinem Turniersieg im Sturm. Für ihn wurde der Rothenbaum zum Sprungbrett in die absolute Weltspitze. Als einer der wenigen Spieler schaffte Andrei Medvedev am Rothenbaum auch den Hattrick und konnte seinen Erfolg in den Jahren 1995 und 1997 wiederholen.