Regen, Schnee und Hagelschauer – das Wort zum Wetter
„Hamburg kennt elf Monate Regen und einen Monat Schnee“ – so die legendäre Definition des ehemaligen Becker-Managers Ion Tiriac zum Hamburger Wetter. Jedes Jahr im Mai wird diese Aussage häufig genug aufs Neue auf die Probe gestellt, wenn Petrus beweist, dass Wind, Regen, Schnee und Graupelschauer sowie Temperaturen um den Gefrierpunkt auch an einem einzigen Tag möglich sind. Das Turnierwetter - ein Thema so alt wie die Veranstaltung selbst.
Einzig den Spielern blieb angesichts von Schneestürmen, die bei Turnierbeginn schon mal über die Anlage fegten, das Lachen im Halse stecken. Die US-Amerikaner Andre Agassi, Pete Sampras und Michael Chang verloren oft in den ersten Runden und verabschiedeten sich in wärmere Gefilde. Sein bestes Ergebnis erreichte Sampras am Rothenbaum übrigens im Jahr 1995, als er immerhin bis ins Halbfinale kam, dann aber dem späteren Turniersieger Andrei Medvedev unterlag. In den 70ern spielte Ilie Nastase sogar mit Trenchcoat und Regenschirm – es gibt gerade in Hamburg kein schlechtes Wetter, sondern nur die falsche Kleidung.
Allerdings gab es auch zähere Zeitgenossen wie den Schweden Stefan Edberg, dem das Wetter überhaupt nichts ausmachte und der 1992 aufgrund eines total verregneten Sonntags erst an einem Montag seinen Turniersieg feierte. Sein Landsmann Jan Gunnarsson ging sogar noch weiter und befand in Anbetracht von Bodenfrost in Hamburg: „Genau mein Wetter!“ Und genau das möchten die Rothenbaum-Besucher doch hören.