Der 50. Geburtstag wird groß gefeiert

1956 feierten die Internationalen Deutschen Meisterschaften am Rothenbaum ihren 50. Geburtstag, und es wurde wahrlich ein großes Jubiläum. Zu dem festlichen Anlass wurde der Medenplatz – so wurde der Center Court damals im Gedenken an den Turniergründer Carl August von der Meden genannt – auf ein Fassungsvermögen von 5.000 Zuschauern erweitert.

Gekrönt wurde das Jubiläumsturnier durch die Teilnahme des Wimbledonsiegers Lewis Hoad. Der Australier wurde in den 50er Jahren aufgrund seines Aussehens, seiner kraftvollen Athletik und seiner Persönlichkeit zu einer Tennisikone. Die Kraft spielte eine wichtige Rolle in seiner Spielweise; er suchte die schnelle Entscheidung anstatt in langen Ballwechseln auf seine Chance zu warten. Hoad kletterte 1956 nicht nur erstmals auf Platz eins der Weltrangliste, sondern gewann auch als erster Australier das Rothenbaum-Turnier durch einen Viersatzsieg gegen den Italiener Orlando Sirola. Eine weitere bekannte und beliebte Tennispersönlichkeit war zudem Jean Borotra aus Frankreich, der von den zwanziger Jahren bis in die fünfziger Jahre Stammgast am Rothenbaum war. Selbst im Alter von über 60 Jahren (!) gewann er noch hin und wieder eine Runde im Mixed. Er trat meist mit seiner Baskenmütze als Kopfbedeckung an und landete nach dem Versuch, einen aussichtslosen Ball zu erlaufen, auch schon mal auf dem Schoß einer Zuschauerin und überschüttete diese mit Komplimenten. Der „Gentleman-Clown“ wurde so zum Publikumsliebling am Rothenbaum.

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