Ein deutsches Finale: Wilhelm Bungert gegen Christian Kuhnke

Was den deutschen Wimbledonsiegern Boris Becker und Michael Stich verwehrtblieb, gelang im Jahre 1964 zwei der „vier deutschen Musketiere“ des Jahrgangs 1939. In einem rein deutschen Finale um die begehrte Rothenbaum-Trophäe besiegte damals Wilhelm Bungert seinen Davis Cup-Kameraden Christian Kuhnke nach einem eklatanten Fehlstart mit 0:6, 6:4, 7:5, 6:2. Auf nationaler Ebene dominierend, fehlte Bungert jedoch international häufig das letzte Quäntchen Glück. So verpasste er 1967 in London die Chance seines Lebens, als er im Wimbledonfinale gegen den Australier John Newcombe klar in drei Sätzen verlor.

Im selben Jahr erreichte auch der spätere deutsche Davis Cup-Kapitän Niki Pilic als aktiver Spieler das Viertelfinale am Hamburger Rothenbaum. Als einer der „Handsome Eight“, der ersten acht professionellen Tennisspieler, feierte der Kroate zahlreiche Erfolge auf der Tennistour und zog 1973 ins Finale der French Open ein. Den größten Triumph seiner Laufbahn errang der „Preuße vom Balkan“ allerdings im Davis Cup. So gewann er als Teamchef mit der deutschen Mannschaft in den Jahren 1988, 1989 und 1993 die „hässlichste Salatschüssel der Welt“ und wiederholte dieses Kunststück im Jahr 2005 noch einmal mit der Equipe Kroatiens.

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