Borg, Lendl, Noah und viele mehr – schillernde Persönlichkeiten am Rothenbaum

In den 80er Jahren wird Hamburg immer mehr zum Tennismekka der Stars und Sternchen. Mit Tennisgrößen wie Björn Borg, Ivan Lendl, Henri Leconte oder Yannick Noah macht die Crème de la Crème der internationalen Tennisszene Halt am Rothenbaum. Manche von ihnen krönen sich mit dem Titel, andere gehen leer aus. Zudem macht das Turnier mit dem Ausbau des Center Courts auf 9.000 Plätze und der Modernisierung der Anlage im Jahr 1980 einen wichtigen Schritt in die Zukunft. Ein Jahr später – zu seinem 75. Geburtstag – erhält es außerdem mit 200.000 US-Dollar sein bisher höchstes Preisgeld.

Auf dem Center Court sorgten derweil besonders ein französischer Spaßvogel und eine slowakische „Katze“ für großes Aufsehen. Wie kein Zweiter prägte Yannick Noah diese Tennis-Ära. Brillante Stopps und Volleys, Lobs, die er durch die Beine zurück ins Feld spielte, und Entertainmentqualitäten eines Bühnenstars entfachten Jubelstürme beim Hamburger Publikum. Der Franzose war ein echter Pop-Star im Tennis-Zirkus. Er gewann 1983 in Hamburg im Finale gegen die „spanische Wand“ Jose Higueras. Kurz darauf triumphierte er auch bei den French Open.

Im Gegensatz dazu gehörte der passionierte Angler Miloslav Mecir eher zu den ruhigen Typen der Tenniszunft. Mit Perfektion und Gelassenheit demontierte der Nobody 1985 in Hamburg die gesamte schwedische Tennisgarde - Wilander, Nyström und Sundström - die die Filzballszenerie seinerzeit beherrschte, bevor er vollkommen unerwartet als Rothenbaum-Sieger den Platz verließ. Es war der Beginn einer erfolgreichen Tenniskarriere, in der er in den beiden Folgejahren nochmals das Rothenbaum-Finale erreichte und auf deren Höhepunkt der wegen seines unauffälligen aber effektiven Spiels „die Katze“ genannte Slowake im Jahr 1988 die olympische Goldmedaille für sein Land gewann.

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