Das große Duell: Roger Federer gegen Rafael Nadal

Es waren wohl die beiden größten Matches, die das Tennisstadion am Hamburger Rothenbaum je gesehen hat. Nachdem Roger Federer und Rafael Nadal ihre Teilnahme in Hamburg beim 100. Jubiläumsturnier noch absagen mussten, sorgten sie in den beiden Folgejahren für zwei absolute Highlights der Turnierhistorie. 2007 und 2008 trafen Federer und Nadal am Rothenbaum jeweils im Endspiel aufeinander und bewiesen eindrucksvoll, warum sie zu den größten Tennisspielern aller Zeiten gehören. „Fedal“ – das war das absolute Traumfinale in Hamburg und rund 13.000 Zuschauer sorgten auf dem restlos ausverkauften „Center Court der Welt“ für echte Gänsehaut-Atmosphäre. Das Endspiel wurde zur Krönung eines furiosen Turniers, bei dem neun der besten zehn Spieler der Welt am Start waren. Nadal hatte in Hamburg erstmals im Jahr 2003 für Aufsehen gesorgt, als er im Alter von 16 Jahren seinen Mentor und späteren Trainer Carlos Moya in einer denkwürdigen „Mitternachts-Session“ besiegte. Vier Jahre später hatte er 81 Sandplatz-Matches in Folge für sich entschieden und wollte auf seinem Lieblingsbelag nun auch Federer bezwingen. Und der Mallorquiner erwischte auch prompt den besseren Start und gewann den ersten Satz klar mit 6:2. Doch was danach passierte, hat man von Roger Federer auch in den Folgejahren nur selten zu sehen bekommen. Der Weltranglistenerste erteilte Nadal eine noch nie da gewesene Lehrstunde, gewann die Sätze zwei und drei mit 6:1 und 6:0, beendete die Siegesserie des Spaniers und genoss seinen vierten Titel in Hamburg in vollen Zügen.

Die Revanche gelang Nadal genau ein Jahr später. Wieder Hamburg, wieder Finale, erneut trifft der Weltranglistenerste auf den Zweiten, wieder versetzen Federer und Nadal die Hamburger Tennisfans in Verzückung. Nadal hatte im Halbfinale keinen geringeren als Novak Djokovic entzaubert und schickte eine Kampfansage an Federer: „Wir spielen hier in Rogers Wohnzimmer. Letztes Jahr war ich sehr müde, aber jetzt bin ich fit.“ Und diese Fitness sollte sich auszahlen. In einer hochklassigeren und vor allem offeneren Auseinandersetzung als im Vorjahr boten die beiden über zweieinhalb Stunden absolutes Weltklasse-Tennis. Am Ende jubelte Nadal über einen harterkämpften 7:5, 6:7, 6:3-Erfolg. Für Federer war es die erste Schlappe in Hamburg nach 21 Siegen in Folge. Nadal komplettierte mit dem Titel seine Sammlung, nun hatte er auch das letzte große Sandplatzturnier für sich entschieden.

Das vielleicht qualitativ beste Rothenbaum-Finale aller Zeiten war zugleich auch das letzte Masters-Finale, das bis heute auf der altehrwürdigen Anlage ausgetragen wurde.