Eine Gräfin gibt sich die Ehre – Rückkehr der Damen an den Rothenbaum

Auf dem Höhepunkt des deutschen Tennisbooms kehrte auch die Elite der Tennisdamen im Jahr 1987 mit einem eigenen Turnier, dem „Citizen Cup“, an den Hamburger Rothenbaum zurück – dank Steffi Graf.

Mit dem Turnier schuf der Deutsche Tennis Bund der deutschen Jahrhundertsportlerin, die ihre Konkurrenz im Damentennis mit 107 Turniererfolgen nach Belieben dominierte, eine großartige Bühne für Weltklasse-Damentennis, mit Graf an der Spitze. Manch einer wollte das Turnier in dieser Zeit schon in „Steffi Graf Open“ umbenennen – und traf damit den Nagel auf den Kopf.

Zwischen 1987 und 1992 verließ die Gräfin aus Brühl allein sechsmal in Folge als Turniersiegerin den Hamburger Center Court und faszinierte ein ums andere Mal das Publikum am Rothenbaum mit ihrer einmaligen Vorhand und ihrem souveränen und praktisch perfektem Tennisspiel. 1988 gelang der Deutschen mit dem Gewinn des „Golden Slam“, dem Triumph bei den vier Grand Slam-Turnieren und der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen, eine noch nie da gewesene Erfolgsserie.

Einzig die Jugoslawin Monica Seles konnte der Deutschen ernsthaft Paroli bieten, als sie 1991 - in diesem Jahr unterlag sie im Endspiel in Hamburg gegen Graf - und 1992 die Saison jeweils als Weltranglistenerste beendete.

Das Damentennis, das durch Grafs Übermacht fast langweilig zu werden drohte, gewann damit neuen Reiz. Während des Turniers am Rothenbaum 1993 wurde aus dieser sportlichen Rivalität allerdings eine echte Tragödie.

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