Deutsche dominieren am Rothenbaum
Damals wie heute waren zwei Dinge am Hamburger Rothenbaum immer gleich. Die Begeisterung der zahlreichen Zuschauer und die Vielzahl der packenden Begegnungen auf den Tennisplätzen. Schon früh in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entdeckten nämlich die Hamburger ihre Tennisbegeisterung. In diesen Jahren erlebten die Zuschauer auch einen der erfolgreichsten Tennisspieler aller Zeiten am Rothenbaum. Niemand konnte den Einzelwettbewerb der Internationalen Deutschen Tennismeisterschaften der Herren häufiger für sich entscheiden als der elsässische Wunderspieler Otto Froitzheim. Der Primus gewann das Turnier in Hamburg in den Jahren 1907, 1909, 1910, 1911, 1921, 1922 und 1925 - das letzte immerhin im Alter von 41 Jahren. Wunderspieler kann er wohl deshalb genannt werden, weil kein äußerliches Anzeichen von ihm auf eine besondere sportliche Begabung hinwies: Er war groß, fast schlaksig, hatte dünne Arme und kleine Füße - doch seine sieben Turniersiege sind bis heute unerreicht und sprechen eine deutliche Sprache: Otto Froitzheim war „Otto der Große“ und zermürbte mit seinem beständigen Grundlinienspiel reihenweise seine Gegner.
Bei den Damen waren die dominierenden Spielerinnen die Deutschen Cilly Aussem und Hilde Sperling-Krahwinkel. Während Aussem 1931 ihr drittes Rothenbaum-Turnier gewinnen konnte, sicherte sich Sperling-Krahwinkel im Jahre 1939 bereits zum sechsten Mal den Titel der „Internationalen Deutschen Tennismeisterin“. Es war übrigens das letzte Rothenbaum-Turnier, bevor der zweite Weltkrieg ausbrach und das Turnier acht Jahre nicht ausgetragen werden konnte.