Für Jan-Lennard Struff liegt in Hamburg eine Wildcard bereit
Der deutsche Publikumsliebling Jan-Lennard Struff wird definitiv bei den Hamburg European Open 2020 aufschlagen. Sollte der 30-Jährige, der an diesem Montag mit Weltranglistenplatz 29 sein bisher höchstes Karriere-Ranking erreichte, nicht als Nachrücker ins Hauptfeld rutschen, liegt in Hamburg eine Wildcard für ihn bereit.
„Ich freue mich riesig, dass das Rothenbaum-Turnier in diesem Jahr doch noch stattfindet, und ich bin super froh, dass ich in diesem Hammer-Teilnehmerfeld aufschlagen werde“, sagte Struff am Montag. Der Hamburger Sandplatz-Klassiker der ATP-500er-Serie findet vom 19. bis 27. September in der Vorwoche der French Open statt und ist extrem stark besetzt. Struff, die deutsche Nummer zwei, schaffte nicht direkt den Sprung ins Hauptfeld. Er ist auf der „Entry List“ der dritte Nachrücker, wenn Spieler absagen.
„Ich nehme immer sehr gern an den Hamburg European Open teil. Das liegt zum einen daran, dass ich hier vor heimischem Publikum spielen kann. Andererseits freue ich mich auch immer besonders, weil Hamburg eine wunderschöne Stadt ist“, sagte Struff. Der Sauerländer verbindet viele Erinnerungen mit dem Rothenbaum: „Der Center Court ist einfach genial! Und das Turnier gehört zu meinen ersten Erfahrungen auf der Profitour. Dort habe ich mein erstes Match auf Asche auf der ATP-Tour gespielt.“ In Hamburg stehen für Struff als beste Resultate die zwei Achtelfinalteilnahmen aus den Jahren 2017 und 2019 zu Buche. Bei den US Open in New York ist der deutsche Davis-Cup-Spieler die Nummer 28 der Setzliste. Seine Erstrundenpartie gegen den Spanier Pedro Martinez war am Montagabend (Ortszeit) angesetzt.
„Struffi“ ist ein super Typ, der sich in den vergangenen Jahren in die Herzen des deutschen Tennispublikums gespielt hat“, betonte Turnierdirektorin Sandra Reichel. „Jan-Lennard ist mit seiner bodenständigen Art ein absoluter Sympathieträger, und er spielt ein krachendes, kampfbetontes Tennis, mit dem er inzwischen zur erweiterten Weltspitze gehört. An guten Tagen kann er jedem gefährlich werden.“ Der 1,93 Meter große Modellathlet aus Warstein hatte in der vergangenen Woche bei dem in New York ausgetragenen Turnier von Cincinnati erstmals in seiner Laufbahn ein Masters-Viertelfinale erreicht. Nach Siegen gegen die NextGen-Stars Alex de Minaur (Australien) und Denis Shapovalov (Kanada) sowie den belgischen Top-Ten-Spieler David Goffin musste sich Struff erst in der Runde der letzten Acht dem Weltranglistenersten und späteren Turniersieger Novak Djokovic aus Serbien geschlagen geben (3:6, 1:6).
Die Hamburg European Open sind das einzige deutsche Turnier der Profitouren ATP und WTA, das in diesem Jahr stattfinden kann. Die 114. Auflage der traditionsreichsten Tennisveranstaltung Deutschlands kann ein erstklassiges Teilnehmerfeld vorweisen: Angeführt wird die Meldeliste von den fünf Top-Ten-Spielern Daniil Medvedev (Russland/ATP 5), Stefanos Tsitsipas (Griechenland/ATP 6), Matteo Berrettini (Italien/ATP 8), Gael Monfils (Frankreich/ATP 9) und David Goffin (Belgien/ATP 10). Außerdem haben weitere sieben Profis aus den Top 20 gemeldet.